DER MANN, DER KÖNIG SEIN WOLLTE

Der britische Schriftsteller Rudyard Kipling ist vor allem für „Das Dschungelbuch“ aus dem Jahr 1894 bekannt, eine Sammlung von Erzählungen und Gedichten, woraus Disney 1967 einen populären Zeichentrickfilm machte.

Bereits 1888 veröffentlichte der damals 22-jährige Kipling die Erzählung „Der Mann, der König sein wollte“, die aber erst durch die 1975 entstandene Verfilmung, mit Sean Connery und Michael Caine in den Hauptrollen, von Regisseur John Huston größere Bekanntheit erlangte.

In „Der Mann, der König sein wollte“ schildert Kipling (der hier selbst als Erzähler auftaucht), wie ein Presseredakteur in der pakistanischen Stadt Lahore auf die beiden ehemaligen britischen Armeeangehörigen und Abenteurer Daniel Dravot und Peachey Carnehan trifft – Freimaurer wie er auch –, die vorhaben, sich in Kafiristan, einer Provinz im Nordosten Afghanistans, den örtlichen Herrschern als Militärberater anzubieten und schließlich selbst dort die Herrschaft an sich zu reißen.

Zwei Jahre später taucht ein ziemlich mitgenommener Peachey wieder bei Kipling auf und erzählt ihm die abenteuerliche und dramatische Geschichte, wie sein Partner Daniel durch einen Zufall dort nicht nur König wurde, sondern gleich zum Gott erklärt wurde, bis der Schwindel der beiden auffliegt.

Meisterregisseur Huston machte aus dieser außergewöhnlichen Story einen ebenso einzigartigen und toll fotografierten, humorvollen Abenteuerfilm, der überwiegend in Marokko entstand. Die Anspielungen auf Freimaurerei in Kiplings Erzählung, ebenso wie gewisse biblische Allegorien und satirische Seitenhiebe auf den britischen Kolonialismus integriert Huston dabei auf subtile und selbstironische Weise.

Besondere Extras bietet die neu erschienene Blu-ray zwar nicht, dafür aber ein sehr gutes, wenn auch nicht makelloses Bild.