DER MANN AUS DEM EIS

1991 wurde die Ötzi genannte, 5.250 Jahre alte und gut konservierte Gletschermumie in Südtirol gefunden. Der Leichnam des Mannes aus dem Eis war noch so gut erhalten, dass zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen daran durchgeführt werden konnten, die auch zu Theorien bezüglich des gewaltsamen Ablebens des Gletschermannes führten.

Und so nimmt man an, dass Ötzi Opfer einer Pfeilattacke wurde und anschließend an den Folgen eines schweren Schädeltraumas starb. Anscheinend also ein Mordfall aus der Jungsteinzeit, der die Fantasie anregte.

Etwa die des deutschen Filmregisseurs und Drehbuchautors Felix Randau, der die bisherigen Erkenntnisse aus den Untersuchungen von Ötzi als Basis nahm, um daraus einen fiktiven Survival- und Rachethriller zu machen.

Die Geschichte von „Der Mann aus dem Eis“ ist gut 3.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung angesiedelt und spielt während der späten Jungsteinzeit in den Ötztaler Alpen. Zu Beginn zeigt Randau den an sich recht idyllischen Alltag eines Steinzeit-Clans, der mit Fortpflanzung und Nahrungssuche beschäftigt ist, und in einer unverständlichen Sprache miteinander kommuniziert, wodurch „Der Mann aus dem Eis“ quasi zum Stummfilm wird.

Diese Idylle wird allerdings jäh zerstört, als drei Männer die Siedlung angreifen, um einen seltsamen Kultgegenstand in ihren Besitz zu bekommen und bis auf ein Neugeborenes alle töten. Nur der von Jürgen Vogel gespielte Kelab überlebt, da er sich zum Zeitpunkt des Angriffs auf der Jagd befand, und setzt nun alles daran, die Mörder zu finden.

Trotz wirklich schöner Bilder wirkt Randaus durchaus unterhaltsamer Film allerdings oft etwas zu distanziert und kann in Sachen Spannung auch nicht mit vergleichbaren Historien-Thrillern wie „The Revenant“, „Apocalypto“ oder „Am Anfang war das Feuer“ mithalten.