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DER KRIEGER UND DIE HEXE

Was Akira Kurosawa über John C. Brodericks Film „Der Krieger und die Hexe“ dachte, einem weiteren dreisten Remake seines Meisterwerks „Yojimbo“ von 1961, ist nicht überliefert. Allerdings weiß man, was im Fall von Sergio Leones drei Jahre später entstandenen Italowestern-Klassiker „Für eine Handvoll Dollar“ geschah, dem ersten Versuch dieser Art. Offenbar mochte Kurosawa den Film sogar, so wie er schon „Die glorreichen Sieben“ gemocht hatte, das Western-Remake von „Die sieben Samurai“, eines weiteren seiner Klassiker aus dem Jahr 1954. Er schrieb Leone daraufhin einen Brief mit dem Wortlaut: „Ich habe Ihren Film gesehen. Es ist ein sehr guter Film. Leider ist es mein Film.“ Leone wurde dann von der Produktionsfirma Toho verklagt – schließlich einigte man sich außergerichtlich. Vielleicht war Brodericks von Roger Corman produzierter Fantasy-Trash, der auf der von John Milius’ „Conan der Barbar“ 1982 ausgelösten Barbarenfilm-Welle mitschwamm, für den damals 74-Jährigen auch einfach zu unbedeutsam, um sich ernsthaft damit zu beschäftigen. „Der Krieger und die Hexe“ gehört aber zu den besseren Arbeiten von Broderick, der nur vier Spielfilme drehte, und sich damit einen Platz in den Annalen der schlechtesten Filme aller Zeiten sicherte, und den bereits eine SchleFaZ-Sonderbehandlung ereilte. Während „Der Krieger und die Hexe“ auf Video noch geschnitten war, erschien er 2019 als DVD im Mediabook in ungeschnittener Form (die Bildqualität ist eher mittelmäßig), inzwischen gibt es auch eine Amaray-Neuauflage. Für Fans gut gelaunter Trash-Produktionen gibt es hier auf jeden Fall genug Schauwerte, vor allem den eher unbeholfen wirkenden „Kung Fu“-Star David Carradine, ein herrlich albernes Krakenmonster, eine ständig barbusige Zauberin und eine verführerische Tänzerin mit gleich vier Brüsten.