DER HEILIGENDAMMPROZESS

Michael A. Schnack

Frauke, Friedrich und Ruprecht sind mal wieder unterwegs in Sachen Politik. Die alternden Alternativen aus Hamburg hatten ja bereits in „Kritik von unten“ über die Umstrukturierung des Arbeitsmarktes, Neoliberalismus, Globalisierung, Weltpolitik, Marktwirtschaft und Demokratie und vieles mehr diskutiert.

Anlass damals war der Beginn des Irakkrieges. Im Frühsommer 2007 findet der G8-Gipfel in Heiligendamm statt. Man begibt sich gemeinsam in eines der Aktionscamps und im Prinzip wird erneut über die Weltsituation diskutiert.

Verpackt in einer dünnen Geschichte zwischen Dosenbier, Joints und Eifersucht, berichtet Michael A. Schnack anhand einer Fülle von Augenzeugenberichten, Filmaufnahmen, Fotos und vor allem Zeitungsartikeln über die Ereignisse während der Blockaden und Demonstrationen.

Wären die klischeehaften Nebenschauplätze der Figuren im Roman nicht, die zwar auf die jeweiligen Situationen hinführen, aber alles andere als unterhaltsam sind, könnte man von einer sachlich fundierten Abhandlung der damaligen Geschehnisse aus der Perspektive der G8-Gipfel-Gegner sprechen, sofern Schnacks Recherche alle Aspekte berücksichtigt hat.

Eine interessante und leicht verständliche Verarbeitung aktueller politischer deutscher Zeitgeschichte. Ich bin schon gespannt, wie Frauke, Friedrich und Ruprecht die Auswirkungen der Finanzkrise mit Dosenbier und Haschischzigaretten erläutern ...