18 Kapitel, 18 Orte, 18 Essen. Das alles von Manga-Legende Jiro Taniguchi fein zeichnerisch in Szene gesetzt. Ein an sich nettes Konzept. Doch was nützt das, wenn der Protagonist, ein selbstverliebter, einzelgängerischer Handlungsreisender, gnadenlos unsympathisch ist und die vorgestellten Mahlzeiten für einen Durchschnittseuropäer nichts als böhmische Dörfer sind? Shumai, Mamekan, Sanuki-Udon, Omokase, Takoyaki, Yakiniku, Enishoma-Donburi, u.v.m., das ist sie also, die traditionelle japanische Küche jenseits des Sushis.
Auch weniger Traditionelles ist dabei: Curry-Wurst z.B., will heißen kleine Wiener Würstchen in Hackfleisch-Zwiebel-Curry. Hm. Auch sonst scheinen die Menüzusammensetzungen abenteuerlich, Vegetarisches oder Veganes gibt es kaum.
Schade, dass man mit den Bildern keinen Geschmack verbinden kann, das gäbe der Geschichte die richtige Würze. So beschränkt sich das Zielpublikum auf kulinarisch vielseitig Interessierte, Japankenner und alle jene, die es werden wollen.
Allerdings: Ein Einblick in die japanische Kultur ist für alle drin.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Anke Kalau