Foto

DER GOLDENE SCHLÜSSEL

Mit „Der goldene Schlüssel“ („L’homme qui valait des milliards“) erschien jetzt eine interessante DVD-Premiere für Freunde irgendwie typischer Agentenfilme der 1960er Jahre. Die Bildqualität ist ordentlich, nur die alte deutsche Kinosynchro ist streckenweise etwas verrauscht, bei der sich der 1969 früh verstorbene Peter van Eyck noch selbst gesprochen hat, wie auch in zahlreichen anderen seiner Filme wie„Lohn der Angst“. Auf VHS erschien Michel Boisronds Film in den 1980er Jahren unter dem Titel „Der Milliarden Dollar Mann“, der aber näher dran ist am französischen Originaltitel als „Der goldene Schlüssel“, denn eine korrekte Übersetzung müsste „Der Mann, der Milliarden wert war“ lauten. Im Mittelpunkt steht die Jagd nach einem großen Geldschatz, der in einem Geheimversteck in der marokkanischen Stadt Fès lagert, das aber nur ein ehemaliger französischer Pilot namens Novak kennt, der nach dem Zweiten Weltkrieg wegen Kollaboration mit den Deutschen lebenslänglich in einem französischen Gefängnis sitzt. Als seine Begnadigung abgelehnt wird, verhilft ihm ein Mithäftling namens Jean Sarton (Frederick Stafford) zur Flucht, der sich aber als FBI-Agent entpuppt, der in den Besitz des Geldes kommen will, ebenso wie der von Peter van Eyck gespielte Müller, Novaks ehemaliger deutscher Vorgesetzter im Krieg ... Mit Stafford als Hauptdarsteller hatte Boisrond bereits „OSS 117 – Teufelstanz in Tokio“ gedreht, hinter der Kamera stand dabei wie auch bei „Der goldene Schlüssel“ Marcel Grignon. Grignon, der an zahlreichen Louis de Funès-Komödien der 1960er Jahre beteiligt war, später dann an „Shaft in Afrika“ oder „Das Biest“ von Walerian Borowczyk, ist es wohl auch zu verdanken, dass Boisronds Film neben einer routinierten Agentenstory (im weitesten Sinne) auch noch mit exzellenter Kameraarbeit aufwarten kann.