DER FREVEL AM ALTAR DER HEILIGEN KLARA

Maria P. Cinque, Valerio Bindi

Die Welt von Giovanni ist von Gewalt geprägt. Er ist Mitglied der Camorra und trägt einmal im Monat für seinen Vater die Lohntüten aus. Bei diesen Gelegenheiten wird er von dem hübschen Salvatore begleitet.

Nach getaner Arbeit fahren die beiden ans Meer und schlafen miteinander. Natürlich darf davon niemand erfahren. Giovannis Welt ist brutal und unmoralisch, aber Homosexualität gehört da nicht rein.

Wer schwul ist, ist verweichlicht und das kann nicht hingenommen werden. Männer werden vergewaltigt, um sie zu demütigen. Und so ist das Ende der Geschichte für Giovanni und Salvatore auch schon fast vorhersehbar.

Trotz offensichtlichen Ausgangs weiß der Comic zu fesseln. Das liegt sicherlich auch an den reduzierten Zeichnungen, die diese düstere und brutale Realität perfekt widerspiegeln. Grob und holzschnittartig sind die Bilder in schwarz-weiß gehalten, während der begleitende Text manchmal sogar sehr poetisch ausfällt.

Tatsächlich handelt es sich bei „Der Frevel am Altar der heiligen Klara“ um eine Adaption des Romans „Der Verstoß“ von L.R. Carrino, der als Schriftsteller in Neapel lebt.