Kreitz’ Reihe „Die Unheimlichen“ wieder einmal. Jelinek interpretiert Mahler, Österreicher unter sich. Warum so viele kleine Bücher veröffentlichen anstatt einen dicken Band? Um „eine neue Form zu finden, die die teuren, dicken Graphic Novels ablöst oder zumindest ergänzt.
Also nach neuen Formen zu suchen, die der vorherrschenden aktuellen Form so ein bisschen Geleit geben, dass der Comic nicht wieder in der Versenkung verschwindet, wie er das schon zwei Mal in anderen Formen getan hat.
Nämlich nachdem die Alben einen Niedergang erlebt haben und dann die Magazine: Das möchte ich ungern noch mal erleben.“ Ob das gelingen kann? Bleibt abzuwarten. Mahler pickt in Jelineks ursprünglich 1969 in Handkes Antologie „Der gewöhnliche Schrecken“ veröffentlichtem Prosadebüt ein wenig Rosinen, ohne dabei den roten Faden zu verlieren.
Die beiden sind ein hervorragend kratzbürstiges Paar, das mit konsequenter Kleinschreibung und holzschnittartigen Zeichnungen den alltäglichen Horror hinter der Fassade des österreichischen Dörflerspießertums auf Papier zu bannen versteht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Anke Kalau