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DER COP

James B. Harris’ Film „Der Cop“ erschien hierzulande bereits 2005 auf DVD von MGM, inzwischen gibt es eine Neuauflage auf Blu-ray und DVD vom eigentlich in Österreich ansässigen Label NSM, die den Film dort auch schon im letzten Jahr als deutlich kostspieligere Mediabook-Edition veröffentlicht hatten. Die Bildqualität wurde erwartungsgemäß verbessert, ist aber auch nicht so spektakulär, dass man seine alte MGM-Disc deswegen wegwerfen müsste. Als Bonus ist nur der Originaltrailer hinzugekommen. Harris’ Filmografie ist wirklich alles andere als spektakulär und so drehte er nach „Der Cop“ nur noch 1993 den schwachen Thriller „Boiling Point“ mit Wesley Snipes. Einen Namen machte sich Harris eher als Produzent in den 50er und 60er Jahren, der früh das Talent des damals unbekannten Stanley Kubrick erkannte und dessen Filme „Die Rechnung ging nicht auf“ (1956), „Wege zum Ruhm“ (1957) und „Lolita“ (1962) produzierte. Zudem sicherte er sich immer wieder Rechte an Büchern für eine Kinoadaption, darunter James Ellroys Roman „Die schwarze Dahlie“ – mit dem dem Autor 1987 der kommerzielle Durchbruch gelang –, der aber erst 2006 von Brian De Palma verfilmt wurde. Dafür brachte Harris 1988 Ellroys Hardboiled-Frühwerk „Blut auf dem Mond“ von 1984 als „Der Cop“ auf die Leinwand, das eine weitere Variation von Ellroys Faible für karriereversessene Polizisten und psychopathische Frauenmörder darstellt. Wie auch bei anderen Ellroy-Verfilmungen blieb die Komplexität von dessen Geschichten zwar weitgehend auf der Strecke, dennoch ist „Der Cop“ immer noch ein unkonventioneller und vor allem harter Thriller, bei dem nur der überhastete Showdown stört. Sehenswert ist „Der Cop“ alleine wegen Hauptdarsteller James Woods, der Ellroys unmoralischen Antihelden Lloyd Hopkins in bester Dirty Harry-Manier zum Leben erweckt.