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DER ARABER VON MORGEN

Riad Sattouf

Band 5 der autobiografischen Comic-Erzählung des Franzosen Riad Sattouf. „Der Araber von morgen“ ist eine textlich wie zeichnerisch spannende Aufbereitung der Kindheitserinnerungen Sattoufs. Der wurde 1978 in Paris geboren, seine Mutter stammt aus der Bretagne, der Vater aus Syrien, und nach einer Zwischenstation in Libyen lebte er mal mit Vater, Mutter und kleinem Bruder in der syrischen Provinz, besuchte dort die Grundschule, später – der Vater arbeitete unterdessen als Dozent unter anderem in Saudi-Arabien – mit Bruder und Mutter bei deren Großeltern in der Bretagne. Die Konflikte, die sich in den ersten vier Bänden aufgebaut hatten, bleiben existenziell: Die Mutter unglücklich, auf ihre Selbstverwirklichung achtend, der Vater zwischen den Kulturen hin- und hergerissen, zwischen Selbstzweifeln, Stolz und dem Versuch, die ihm vermeintlich zustehende Autorität auszuüben. Und dazwischen die Kinder, der pubertierende Riad, in der Schule Außenseiter, irgendwo zwischen den Kulturen und Religionen, Vater und Mutter. In Band 5, bei dem der Untertitel „ Eine Kindheit im Nahen Osten (1992-1994)“ bis auf die Jahreszahl nicht mehr stimmt, denn die Story spielt sich in der Bretagne ab, ist die Situation zwischen den Eltern eskaliert, Riads Vater hat den kleinen Bruder nach Syrien entführt und die Mutter dreht darüber fast durch. Riad wiederum verliebt sich, entdeckt Rock (Grunge!) und Lovecraft für sich und die Story wird dadurch gerade für subkulturelle sozialisierte Menschen wie unsereins noch eine Idee interessanter. Fragt sich: Warum ist Sattouf, der auch Filmregisseur ist, nicht längst an einer Serienumsetzung seiner Story dran? Könnte super werden.