Band 3 der autobiografischen Trilogie des Franzosen Riad Sattouf, die schon mit „Persepolis“ verglichen wurde. Bereits zu den ersten beiden Teilen wurde angemerkt, dass sie viel beitragen können zum Verständnis von Menschen, die in zwei Kulturen heimisch sind – interessant deshalb auch angesichts der deutschen Realität.
„Der Araber von morgen“, so empfindet es Sammy Amara von den BROILERS, selbst mit irakisch-deutschen Wurzeln, gibt jenen eine Stimme, die sich, mit dem einen Elternteil von hier und dem anderen von anderswo, immer als in zwei Welten heimisch empfinden.
Riad setzt in Band 3 die zeichnerische Umsetzung seiner Kindheitserinnerungen mit den Jahren 1985 bis 1987 fort. Riad wurde 1978 in Paris geboren, seine Mutter stammt aus der Bretagne, der Vater aus Syrien, und nach einer Zwischenstation in Libyen lebt er nun mit Vater, Mutter und kleinem Bruder in der syrischen Provinz, besuchte dort die Grundschule.
Die Mutter unglücklich und das großstädtische Frankreich vermissend, der Vater ebenso zwischen den Kulturen hin- und hergerissen, zwischen Selbstzweifeln, Stolz und dem Versuch, seiner mit sehr eigenem Kopf ausgestatteten Frau einerseits gerecht zu werden, andererseits die ihm vermeintlich zustehende Autorität auszuüben.
Und dazwischen die Kinder, der blondlockige Riad, in der Schule Außenseiter, irgendwo zwischen den Kulturen und Religionen, Vater und Mutter. Ob es wohl weitergeht mit dem „Araber von morgen“? Stoff genug wäre da, „Fortsetzung folgt ...“ steht auf der letzten Seite, Riad soll nach Riad ...
und kehrte mit zwölf nach Frankreich zurück, machte Abitur, studierte Animation und war von 2004 bis 2012 Zeichner bei Charlie Hebdo.
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