DEPRAVATION

II: Maledictum

Unverhofft kommt nicht so oft, wie das Sprichwort behauptet, aber die Gießener DEPRAVATION sind ganz sicher eine der positiven Überraschungen der aktuellen Ausgabe. Deren Debüt-LP, die via Dark Omen und Life And Death erschienen ist, überzeugt durch eine gelungene Mischung aus Hardcore und Black Metal.

Wer meint, dass das nicht geht, soll einfach mal unvoreingenommen INTEGRITY hören, die diese Mischung schon lange spielen. Und so haut man in eine ähnliche Kerbe, klingt aber ungleich besser.

Zwischen zwei Chants, die an Opferzeremonien gemahnen, mahlt man sich recht reif durch sieben Songs, die finsteren Hardcore bieten, aber auch rasende Teile integrieren. Wirklich festnageln lassen sich DEPRAVATION nicht, „Opaque“ erinnert zu Beginn ein wenig an Iommi-Gedankengut, groovet dann aber deutlich moderner und schneller, „Filth“ hingegen bringt NEUROSIS ins Spiel, der heisere Gesang lässt Gedanken an die leider verblichenen CURSED aufkommen.

Viele Zitate also, die aber überzeugend neu verarbeitet werden. Zum Antesten gibt’s einen freien Download, coole Leute kaufen natürlich das Vinyl.