Die CD reingeschoben und ein merkwürdiges Gitarrengeklimperintro ertönt, ich erwarte jetzt eigentlich ein ziemlich heftiges Metal-Double-Bass-Gewitter, denn genauso hört sich das Intro an, aber nichts dergleichen.
SHERIDAN spielen das was schon tausend Bands vorher gemacht haben und wohl noch machen werden, Youth Crew-lastigen Old School-Hardcore. Die Band aus Aachen bewahrt sich dabei aber noch eine gewisser Frische, und der kehlige Gesang sticht auch etwas heraus, erinnert mich immer wieder an das FORCE OF CHANGE- Demotape.
Sonst folgen SHERIDAN, die sich nach dem schottischen sozialistischen Schriftsteller und Revolutionär Tommy Sheridan benannt haben, aber den ausgetretenen Pfaden, Strophe, Refrain, Mitgröhlpart, Chance zum Fingerpointing, Moshtanzpart, Strophe, Refrain, vorbei.
Aber was will man dieser Musik auch noch neues hinzufügen, wenigstens sind SHERIDAN mit Ehrlichkeit und Engagement bei der Sache. Und obwohl ich es wirklich klasse finde wenn Bands sich als explizit politisch sehen und sich ihre Gedanken machen, so sind die Texte von SHERIDAN manchmal doch etwas zu oberflächlich und abgegriffen.
Zudem ist es mehr als peinlich, die Textstellen die vom Backgroundchor gesungen werden, in Grossbuchstaben zu drucken, habt ihr Angst das die Leute sonst nicht im richtigen Moment mitshouten? Aber richtig coole Samples habt ihr, auch wenn die, glaube ich, schon mal irgendwo verbraten worden sind.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #43 Juni/Juli/August 2001 und Simon Brüggemann