Prinzipiell bin ich natürlich eine große Befürworterin von Frauen im Rockbiz, leider aber können nur die allerwenigsten in ihrer Rolle wirklich überzeugen. Ferner geraten aggressive Vocals bei Frontfrauen schnell daneben, Ausnahmen wie Sandra Nasic von GUANO APES oder Tairrie B.
von TURA SATANA bestätigen die Regel. Genau aus diesem Grund ist das Debütalbum von DEFENESTRATION trotz guter Ansätze eine durchaus zwiespältige Angelegenheit. Frontfräulein Jen Tasker weiss zwar in den melodischen Passagen mit ihrem Gemisch aus niedlichem Kindercharme und Laszivität die potentielle Zielgruppe der New Metaller zu becircen, leider aber befindet sich ihre Stimme beim Staubsaugerbrüllen trotz Effekten an der Grenze zum Erträglichen.
Musikalisch sind die zwölf Songs von "One Inch God" mit gewissen Abstrichen interessant geraten und lassen auf zukünftige Alben hoffen. Selbstverständlich drängen sich Vergleiche zu KITTIE auf, allerdings bringen DEFENESTRATION mit Einflüssen von MACHINE HEAD über EYEHATEGOD zu Grunge etwas mehr Sludge Core und unkommerzieller Atmosphäre ins Spiel.
Wie gesagt halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass sich DEFENESTRATION eines Tages zu einer interessanten Band mausern, wenn Jen Taskers aggressives Shouten überzeugt und sie noch etwas an den Arrangements feilen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #43 Juni/Juli/August 2001 und Melanie Schmidt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Tim Tilgner