DEEP SOUTH

Peter Bölke

Bücher über den Blues sind schon viele geschrieben worden, Compilations, die dem Neuling diese Musik nahebringen wollen, gibt es zu Dutzenden. Peter Bölke und der earBooks-Verlag versuchen, beide Seiten zu verbinden: Nicht einfach eine weitere CD-Box veröffentlichen mit einem Booklet in winziger Schrift, nicht noch ein Buch, bei dem man sich auf jeder Seite fragt „Und wie klingt das?“ earBooks, der Name ist Programm, veröffentlicht teure, schön ausgestattete Bücher, in diesem Fall im LP-Format, denen im vorderen Deckel vier CDs beigepackt sind.

Begleitet von großformatigen Fotos und in schönem Layout gibt es dann zweisprachige (englisch, deutsch) Ausführungen zur Geschichte eben des Blues. Diese sind fachkundig, aber unterm Strich ist der Textanteil des Buchs (gerade auch durch die Zweisprachigkeit) recht gering, und der Informationsgehalt ist geringer, als wenn man sich mal ein paar Stunden in die (englischen) Wikipedia-Einträge zum Thema vertieft.

Dann allerdings fehlen einem die wirklich schönen, beeindruckenden Fotos, und die Musik gibt es hier auch dazu. Es ist also das Gesamtpaket, die Kombination, die „Deep South“ zu einem kurzweiligen Schmöker macht.

Die vier CDs widmen sich verschiedenen Blues-Spielarten und sind parallel zu den Buchkapiteln gehalten. Auf CD 01 findet sich „Folk/Classic Blues – Rough Sound From The Delta“, auf CD 02 „Piano Blues – Rockin’ The House“, auf CD 03 „Jazz & Blues – Blue Notes From The Cookbook“, auf CD 04 dann „Electric Blues – Amplified, Young & White“, wobei „jung“ relativ ist und sich auf Musiker bezieht, die in den Fünfzigern junge, (unter anderem) vom Blues beeinflusste Rebellen waren, etwa Ray Charles, Elvis Presley, Chuck Berry, B.B.

King oder John Lee Hooker.