Das brasilianische Surf-Trio um Marky Wildstone, Paul Punk und Johnny Crash ist eines von jenen zeitgenössischen Surf-Projekten, die weder mit pentatonischer Gleichförmigkeit noch mit überflüssigem Tand (Lucha-Libre-Masken, Tiki-Kitsch, Surfbrett-Pose), sondern mit einem glasklaren High-Quality-Sound auffallen.
Kein Gewichse, stattdessen ein entspannter Instrumentalsound einschließlich eines leichten Spaghetti-Einschlags, Spy-Jazz-Untertönen, einer präzise klirrenden DiPinto-Gitarre und gelegentlichem Muzak-Ambiente dank wimmernder Heimorgel.
Dass THE DEAD ROCKS seit zehn Jahren bereits an diesem Sound feilen ist unüberhörbar und ein Release dieses Albums als ihre erste Vinylveröffentlichung begrüßenswert. Der Instro-Sound ist höchstgradig tanzbar und mit so einer Präzision auf den Punkt gespielt, dass die Grenzen der Perfektion komplett ausgereizt werden – an einigen Stellen würde sogar etwas mehr Dreck, etwas sandiger Reverb den Songs guttun.
THE DEAD ROCKS fühlen sich da eher der British Invasion verpflichten als ölverschmiertem Hot Rod-Twang, aber da sie das äußert gelungen umsetzen, kann das kein Anlass zur Kritik sein.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #121 August/September 2015 und Matti Bildt