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BLACK DOLDRUMS

Dead Awake

Reviews schreiben bildet! Sonst hätte ich als nicht der Segelschifffahrt zugewandter Mensch nie etwas erfahren von der Intertropical Convergence Zone aka ITZ aka Doldrums aka windstille Zone auf dem Meer nahe dem Äquator. Der altmodische nautische Begriff wird im englischen Sprachraum aber auch umgangssprachlich verwendet, lässt sich mit Trägheit, Unlust, Antriebslosigkeit übersetzen, und mit dem Adjektiv black wird der Begriff noch verstärkt. Kein Wunder also, dass die Musik des aus London stammenden Duos so klingt, wie sie klingt und wie man sie 2017 auch schon auf dem Debütalbum „People’s Temple“ hören konnte. 2016 kam der erste Release, zwischenzeitlich diverse Kleinformate, und mit „Dead Awake“ sind Sophie Landers (dr, voc) und Kevin Gibbard (gt, voc) nun auf Fuzz Club gelandet, haben sich zudem um Matt Holt (bs) erweitert. Jared Artaud (THE VACANT LOTS) hat das Album produziert, coronabedingt aus der Distanz, er in Brooklyn, die Band in London. „Dead Awake“ ist eine düstere Erfahrung, ein Album wie ein Himmel voller schwarzer, tiefhängender Gewitterwolken, aus denen es zwar dumpf grollt, nur das Unwetter bricht nicht los. Ich bin sicher nicht der Erste, den dieser düstere, wattige Psych-Punk-Sound mit monoton hämmernden Drums, dunkel grollendem Bass und sirrenden Gitarren sowie fast schon mönchischem Gesang an THE JESUS AND MARY CHAIN erinnert. Aber da ist auch noch dieser Shoegaze-Aspekt und so ein gewisser Goth-Touch, und dass mich das auf ausgesprochen positive Weise triggert, sollte klar sein. Ein Album, das dich für zwei lange Plattenseiten in einen Soundkokon hüllt und das dem Bandnamen und dessen Implikationen absolut gerecht wird. Schön!