Die "DC Snipers", das waren doch Vater und Sohn, die vor ein paar Jahren aus ihrem alten Lieferwagen heraus, durch ein in die Karosserie gebohrtes Loch, völlig wahllos Leute im Großraum Washington D.C.
abknallten. Mit ebenso treffsicherem schlechtem Humor wählte die Band aus New York City und New Jersey ihren Namen, und wer Jamis Kolumne hier im Ox verfolgt, der dürfte des Öfteren auf ihre lobende Erwähnung dieser Band gestoßen sein.
Nach einer 7" und Compilationtracks wurde letzten Sommer schließlich das erste Album eingespielt, Dead Beat aus Los Angeles hat das nun rausgebracht, doch wäre "Missile Sunset" auf Criminal IQ oder In The Red erschienen, hätte das genauso gut gepasst.
Die Heckenschützen, die mich immer wieder an die famosen PONYS erinnern, sind nämlich der seltene Glücksfall einer Band, die zwar durchaus ihre Einflüsse erkennen lässt (von Garagepunk zu frühem US-Wave-Punk à la SCREAMERS und zurück), aber doch ihren eigenen, markanten Sound hat, der geprägt wird von einer fiependen Orgel, mehrstimmigem Gesang und einem Gespür für hübsche kleine Melodien.
Und vor allem hört man der Band selbst auf der Studioaufnahme an, dass sie wohl eine ungeheuer energetische Live-Show auf die Bühne zaubert. Abgesehen davon: Wer einen Song wie "All humans are garbage" schreibt, ist auf der Seite der Gerechten.
Zumindest in meiner Welt. (26:49) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Jens Kofoed-Pihl
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #67 August/September 2006 und Joachim Hiller