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DAS TRAUMBESTIARIUM DES MR. PROVIDENCE

Daria Schmitt

Die französische Zeichnerin Daria Schmitt mag es übernatürlich, kryptisch und fabelähnlich. Fische und Vögel mit metaphysischen Fähigkeiten sind zwei Tierarten, die regelmäßig in ihren Büchern vorkommen. Umso naheliegender scheint die Wahl einer Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft als Ausgangspunkt für eines ihrer Bücher, schließlich gibt es dort reichlich fischähnliche Kreaturen. Lovecrafts „Das merkwürdige hochgelegene Haus im Nebel“ ist nicht nur komplett abgedruckt, sondern auch gänzlich in die Handlung eingebunden. Die spielt allerdings nicht zu Lovecrafts Zeiten, sondern im 21. Jahrhundert und kann durchaus als humoristische Zerlegung des Lovecraft-Kults verstanden werden, der in Moebius-artig surrealen Schwarzweiß-Bildern mit gelegentlich Kolorationseinsprengseln unter Einsatz der Instrumentarien und Themen unserer Zeit (Teambuilding-Maßnahmen, Mediation, psychosoziale Beratung, Klimawandel) geschickt parodiert und systematisch in Stücke geschlagen wird. Selten waren Fantastik und Comedy so eng miteinander verbunden.