DAS SPIEL DER SCHWALBEN

Zeina Abirached

Beirut, 1984. Der Bürgerkrieg tobt. In unmittelbarer Nähe der Demarkationslinie, die den christlichen Westen vom muslimischen Ostteil der Stadt trennt, wohnen Zeina und ihr kleiner Bruder. Inmitten von Scharfschützen und Bombenangriffen versuchen sie, ein Stück glückliche Kindheit zu verleben.

Wer sich beim Anblick der Zeichnungen an Marjane Satrapis „Persepolis“ erinnert fühlt, sollte etwas genauer hinsehen: Abirached zeichnet leicht verschnörkelte Piktogramme, die nur wenig mit Satrapis kratzbürstigen Kinderzeichnungen gemein haben.

Auch inhaltlich ist der Unterschied groß: Im Gegensatz zu „Persepolis“ erzählt „Das Spiel der Schwalben“ nicht eine Geschichte des Aufwachsens und der Rebellion, sondern beschreibt einen einzigen Tag mit gelegentlichen Erklärungen, Personenbeschreibungen, Rückblenden und einer abschließenden Zusammenfassung der Ereignisse danach.

Von Aufruhr kaum eine Spur, vorherrschend ist Angst und der Versuch, sich mit der gegebenen Situation zu arrangieren. Mit schönen Bildern fängt Zeina Abirached die bedrückende Atmosphäre des Kriegsalltags ein.