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DAS MÄDCHEN MIT DEN BLAUEN AUGEN

Fred Duval, Nicolaï Pinheiro

Nach „Schwarze Seerosen“ nimmt sich Fred Duval bei „Das Mädchen mit den blauen Augen“ wieder einen Roman des französischen Autors Michel Bussi als Vorlage, um hier auf 176 Seiten erneut eine spannende Kriminalgeschichte auf verschiedenen Ebenen zu erzählen. Dreh- und Angelpunkt des Plots ist die einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes im Jahre 1980, die allerdings zum Zeitpunkt des Geschehens noch ein Säugling war. Im Nachgang wird nun der Streit zweier Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten, um das Kind aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Zum einen gibt es die Großindustriellen De Carville und zum anderen die Imbissbudenbetreiber Vitral, die sich nach einem Rechtsstreit zunächst das Sorgerecht sichern können und bei denen das Mädchen Lylie nun aufwächst. Die De Carvilles jedoch finden sich mit diesem Verlust nie ab und versuchen, mit einem Privatdetektiv hinter das Geheimnis der wahren Identität zu kommen. Es dauert schließlich ganze 18 Jahre, bevor das Geheimnis um die Herkunft des Mädchens gelüftet wird. Wie schon bei „Schwarze Seerosen“ besticht die Geschichte durch eine dichte und durchdachte Erzählstruktur, überzeugende und teils skurrile Charaktere sowie eine Auflösung, die nur schwer vorhersehbar, aber dennoch schlüssig ist. Auch grafisch ist der Band ansprechend, der klare, saubere Stil von Pinheiro lässt „Das Mädchen mit den blauen Augen“ auch auf dieser Ebene glänzen. Wie schon bei „Schwarze Seerosen“ ist die Übertragung eines Thrillers von Bussi in eine Comicadaption hervorragend gelungen. Wer ein Faible für klassische Kriminalgeschichten hat und gerne der Auflösung entgegenfiebert, macht hier wieder nichts falsch.