Die Begeisterung für den Untergang der Welt ist im aktuellen Unterhaltungskino ungebrochen. Und ausgerechnet Seth Rogen, einer der unlustigsten und nervtötendsten Komödiendarsteller derzeit, gelingt es, dem Thema „Apokalypse“ mit seinem Film „Das ist das Ende“ neue Seiten abzugewinnen beziehungsweise das Ende der Welt so zu inszenieren, wie es wohl auch Monty Python gut gefallen hätte.
Bereits 2007 hatten er und Evan Goldberg einen sehr seltsamen Kurzfilm namens „Jay And Seth Versus The Apocalypse“ gedreht, aus dem man nicht richtig schlau wurde und der im Bonus-Material der Blu-ray von „Das ist das Ende“ enthalten ist.
In „Das ist das Ende“ spielen sich Rogen, James Franco, Jonah Hill, Jay Baruchel, Danny McBride und Craig Robinson selbst, eine Gruppe unsympathischer, egomanischer Jungdarsteller, die in Los Angeles auf der protzigen Party von Franco von der Apokalypse überrascht werden.
Während sich draußen quasi die Pforten der Hölle öffnen, müssen einige Typen, die sich nicht leiden können, gemeinsam als Gruppe ums Überleben kämpfen. Es war zu befürchten, dass Rogen hier in „Ananas Express“-Manier einen nicht sonderlich witzigen Gag unerträglich in die Länge ziehen würde, aber „Das ist das Ende“ entpuppt sich als sympathisch provokante und überraschend radikale Anarchokomödie.
Eine völlig außer Kontrolle geratene Celebrity-Sitcom, bei der schlechter Geschmack zum guten Ton gehört und mit der sich Rogen und seine Kollegen gekonnt selbst auf den Arm nehmen. Nicht jeder wird das wilde, keiner stringenten Handlung folgende und mit viel Situationskomik gewürzte Treiben gleichermaßen zum Lachen finden.
Aber es ist schon ziemlich sehenswert, wie sich hier eine vulgäre Komödie zu einem schwarzhumorigen, völlig unberechenbaren Splatter-Horror-Szenario von biblischer Dimension entwickelt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #112 Februar/März 2014 und Thomas Kerpen