Neben „Z“ erschienen aktuell noch zwei weitere Costa-Gavras-Politthriller das erste Mal auf DVD und Blu-ray, „Das Geständnis“ („L’Aveu“) und „Der unsichtbare Aufstand“ („État de siège“). Beide ebenfalls in ausgezeichneter Qualität und mit interessantem Bonusmaterial, das die Hintergründe beider Filme näher beleuchtet. Wie schon „Z“ basieren auch „Das Geständnis“ und „Der unsichtbare Aufstand“ auf wahren Begebenheiten, die Costa-Gavras aber nicht in quasi-dokumentarischer Form nachzustellen versucht, sondern die dazu dienen, um in emotional wütender und durchaus polemischer Form politische Missständen innerhalb der Gesellschaft anzuprangern und dazu allgemeingültigere Aussagen zu machen. In „Der unsichtbare Aufstand geht es um den Widerstand der Tupamaros, einer kommunistische Guerillabewegung, gegen die von den Vereinigten Staaten unterstützte Militärdiktatur in Uruguay, die 1970 einen als Entwicklungshelfer getarnten US-Agenten, der die dortige Regierung beraten sollte, entführen und ermorden. Nicht ganz zufällig dienten die Tupamaros auch der RAF in Deutschland als Vorbild. Der vermeintliche Entwicklungshelfer wird von Yves Montand gespielt, der zwei Jahre zuvor auch in „Das Geständnis“ die Hauptrolle übernahm. Darin greift Costa-Gavras einen stalinistischen Schauprozess gegen einige Mitglieder der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei im Jahre 1952 auf, die wegen einer angeblichen, von amerikanischen Imperialisten initiierten Verschwörung verurteilt und hingerichtet wurden. Eine beklemmende Anklage gegen Gesinnungsterror und Totalitarismus, denn der Film zeigt detailliert und schonungslos die brutalen Foltermethoden, durch die man von den Angeklagten die benötigten Geständnisse bekommen wollte.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #158 Oktober/November 2021 und Thomas Kerpen