Nach der unerfreulich entsetzlichen, letzten Veröffentlichung (siehe „Fehlermeldung“) war die Angst vor dem, was als nächstes kommt, berechtigt. Doch das Aufatmen wird gestattet! Wenn man „Fehlermeldung“ als den bisherigen Tiefpunkt in der beeindruckend, sich innerhalb kurzer Zeit verlängernden Liste an Bucherscheinungen von Oliver Uschmann, bezeichnen kann, ist demgemäß „Das Gegenteil von oben“ der bisherige Höhepunkt.
So außerordentlich gelungen dreiviertel der derzeit vierteiligen „Hartmut und ich“-Reihe auch sind, es war längst an der Zeit, dass sich der Autor einmal anderen Hauptfiguren in einem seiner Romane widmet.
Und das hat er mit diesem frischen, unterhaltsamen und spannenden Roman fabelhaft zustande gebracht. Die Geschichte wird erzählt von Dennis, einem fünfzehnjährigen Jungen, der zusammen mit seiner Mutter in einer Hochaussiedlung wohnt.
Als habe er nicht schon genug damit zu tun, die üblichen jugendtypischen Hürden zu überwinden, wird er nun auch noch auf ein vermutlich grausames Geschehen in seiner Nachbarschaft aufmerksam.
Die Überforderung nimmt zu, aber er hat keine Wahl. Er muss Antworten auf einige Fragen finden, die sein Leben ihm stellt. Die Geschichte wird wunderbar erzählt und die Charaktere begeistern.
Oliver Uschmann überzeugt nach dem Ausrutscher absolut. Nun kann man sich auch wieder auf den bald erscheinenden fünften „Hartmut und ich“-Roman freuen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Christoph Parkinson