DAS DOSIERTE LEBEN #120+100b

Mit DIN A5 hat „Das dosierte Leben“ klassisches Fanzine-Format im Achtziger D.I.Y.-s/w-Kopier-Look, inhaltlich ist es aber mit üblichen Punk-Fanzines nicht zu vergleichen. Es gibt weder seitenweise Rezensionen noch Konzertberichte, keine Interviews oder Bandporträts.

Sondern einfach nur DaDa, eine Kunstform, die 1916 in Zürich ins Leben gerufen wurde und sich der Welt durch Nonsens widersetzt. Und weil Pioniere wie Hugo Ball, Richard Huelsenbeck oder Hans Arp 2016 hundertjähriges DaDa-Jubiläum feierten, ist Ausgabe 120 monothematisch diesem Thema gewidmet.

Mit Collagen, Wortspielereien, Manifesten, Zeichnungen und Gedichten. Im gleichen Jahr feierte Das dosierte Leben mit Ausgabe 100b zwanzigjähriges Heft-Jubiläum (Respekt!). Der Inhalt ist ähnlich sperrig.

Zu den Spinnereien in Wort und Bild gibt es in dieser Ausgabe sogar zwei auf farbiges Papier kopierte Poster. Für mich ist das Fanzine aus der Nähe von Mannheim eher etwas zum Blättern als zum Lesen.

Das Avant-Avantgarde-Magazin, wie es die Redaktion selbst bezeichnet, hat sicher glühende Anhänger in seinem Freundeskreis, sonst gäbe es das Heft noch nicht solange. Mir ist der künstlerische Ansatz des Magazins eher fremd.

Der Preis ist auf jeden Fall zu hoch. Anfang August übrigens ist eine spektakuläre Konzept-Ausgabe über das Parallelogramm geplant. Ich hol schon mal den Rechenschieber raus.