DAS 9. LEBEN DES LOUIS DRAX

Als 2003 „High Tension“ veröffentlicht wurde, der zweite Film des Franzosen Alexandre Aja, schien das moderne Genre-Kino ein neues Talent hervorgebracht zu haben. Doch bereits mit seinem gelackten, wenn auch sehr blutigen Remake von Wes Cravens „The Hills Have Eyes“ von 2006 enttäuschte Aja, und auch sein nächster Film „Mirrors“, das Remake eines koreanischen Horror-Streifens, war höchstens mittelmässig.

2010 war Aja dann mit „Piranha 3D“ in den Niederungen niveauloser Horror-Massenware angekommen. Deutlich besser fiel dann 2013 die originelle, wenn auch nicht vollständig überzeugende Horror-Komödie „Horns“ aus.

Sein neuer Film „Das 9. Leben des Louis Drax“ ist wie zuvor schon „Horns“ eine Buch-Adaption. In Liz Jensens 2005 entstandenem gleichnamigen Roman ist die Hauptfigur der neunjährige Louis Drax, der wie eine Katze mehrere Leben besitzt, ansonsten hätte er die bisherigen acht Unfälle kaum überleben können.

Und so sind auch seine ersten Worte im Buch und Film, dass er nicht wie die meisten Kinder sei. An seinem neunten Geburtstag erwischt es Drax während eines Picknicks mit Vater und Mutter aber dann doch, er stürzt von einer Klippe ins Meer, wird tot geborgen, zeigt im Krankenhaus aber plötzlich wieder deutliche Lebenszeichen.

Fortan befindet sich Drax in einem komatösen Zustand, während die Geschichte seine besonderen Lebensumstände aufrollt, um zu ergründen, wie es zu diesem rätselhaften Unfall kam. „Das 9. Leben des Louis Drax“ entpuppt sich dabei als vielschichtige und überraschende Angelegenheit, eine Mischung aus poetischer Fantasy, schwarzhumorigem Horror und Psychothriller, bei der die Grenze zwischen Realität und Traumwelten häufig verschwimmt.

Ajas bisher gelungenster Film und ähnlich wie „Pans Labyrinth“ ein moderner Vertreter des magischen Realismus.