Vernissage in der Dunkelkammer, das ist eine lustige Idee, welche die Band aus dem tiefsten Süden Italiens da hatte. Das helle Booklet passt da zwar nicht so gut ins Konzept, sieht aber doch schmuck aus mit seinen reduzierten Formen aus Blüten und Blättern, sehr verträgliches Layout jedenfalls.
Pippo, Andrea, Sandro und Giacomo haben aber auch ganz andere Probleme, als sich Gedanken über Konzeptalben zu machen, denn seit zwei Mitglieder tausend Kilometer entfernt wohnen, gestaltet sich das Proben und Auftreten etwas kompliziert.
Dabei lässt gerade das Debüt auf baldige Touren hoffen, denn nur so kann man sich die Fans erspielen, und selbige würden sich für NITROJUICE bestimmt finden, denn die sieben Lieder auf der Veröffentlichung sind einfallsreich, eigenständig und schön verspielt.
In JAWBREAKER, FUGAZI und AT THE DRIVE - IN sieht die Band ihre Einflüsse und es wird mir wohl keiner böse sein, wenn ich ihnen noch eine gehörige Portion Eigenständigkeit attestiere. Sie gehen aber noch einen Schritt weiter, als sich auf den Stil von anderen Bands zu beziehen und sehen sich auch von ihrer Ethik her in der Tradition der genannten Gruppen.
Es gefällt, wenn junge Bands noch ein politisches Bewusstsein haben. Schöner Anfang für NITROJUICE, der zeigt, dass sie das Zeug zu einer professionellen Laufbahn hätten, momentan aber noch in die Kategorie "Feierabendmucker" fallen.
(06/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Thomas Eberhardt