Über drei Jahre ist des Debüt von DARK DAY DUNGEON nun schon alt. Und ich weiß nicht, ob es der anhaltende Metalcore-Boom ist, der die Schweizer wieder aus ihren Löchern gelockt hat, oder ob man gar niemals richtig von der Bildfläche verschwunden war.
Fakt ist aber, dass "Know Your Enemy" damals ein richtiger Knaller gewesen ist, so dass ich "By Blood Undone" ziemlich gespannt in meinen CD-Spieler geschoben habe. Erster Eindruck: DDD sind noch einmal eine ganze Spur mehr Metal geworden, beeindrucken mit ausgeklügelter Instrumentalarbeit und werfen stilistisch ein wachsames Auge in Richtung Göteborg (den finalen Mix übernahm niemand geringeres als Studio Fredman-Meister Fredrik Nordström himself).
Vergleiche zu ihren Landsmännern von CATARACT drängen sich also förmlich auf - da passt es auch, dass man deren ehemaligen Sänger Mosh in den eigenen Reihen hat und für die Produktion der Scheibe das gleiche Studio aufgesucht hat.
Trotzdem: Irgendwie bleibt von den elf Tracks diesmal nicht ganz so viel hängen. Cleane Vocals gibt es beispielsweise gar nicht mehr zu hören und auch der Hitanteil wurde zugunsten einer (durchaus beeindruckenden) Voll-auf-die-Zwölf-Mentalität reduziert.
Liegt es an dem zwischenzeitlichen Line-up-Wechsel, bei dem die komplette Rhythmussektion ausgetauscht wurde? Eigentlich egal, denn schlechter als sein Vorgänger ist "By Blood Undone" dennoch nicht.
Spätestens beim wiederholten Hören entdeckt man hinter den enorm druckvollen Tracks dann nämlich auch die an sich sehr melodischen Gitarrenarrangements ("God of deceit"), welche das Death-Thrash-Metalcore-Brett letzten Endes doch mit Wucht aus dem Genre-Durchschnitt auf die oberen Rangplätze katapultiert.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Michael Streitberger
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Michael Streitberger
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #39 Juni/Juli/August 2000 und Dominik Winter