Immer wieder unangenehm: der Versuch vor allem amerikanischer Labels, den Rezensenten für dumm zu verkaufen. Da steht dann ganz unschuldig irgendwo was von "Debüt" und mensch denkt sich, hm, komisch, ob das wohl stimmt? Tja, und ein paar Webklicks später merkt man dann mal wieder, dass das zwar das Debüt auf diesem speziellen Label ist, aber - in diesem Fall - schon zwei andere Platten veröffentlicht wurden.
Das ist wie die Frage "Ist das ihre erste Ehe?" mit "Ja" zu beantworten und dann nur auf konkretes Nachfragen nachzuschieben "mit dieser Frau". Warum macht man das? Um zu verhindern, dass jemand womöglich eine vorherige und nicht diese Platte kauft? Ich finde so ein Vorgehen zutiefst unredlich.
Nun, die Schuld der New Yorker Band ist es nicht, also lassen wir das. DAREDIABLO spielen Instrumental-Rock, und damit ist das Eis schon sehr dünn, auf dem sie sich bewegen, denn zumindest in meinem Fall unterliegen sie einer geringeren Aufmerksamkeitsspanne.
Ohne Stimme fehlt einfach ein gewisser Fixpunkt, doch speziell die Hammond-Orgel (nebst anderer Tasteninstrumente) ist es bei diesem auf den Bass verzichtenden Trio, das die prägnanten Akzente setzt.
Die viel zu hoch gegriffenen Referenzpunkte DEEP PURPLE und AC/DC, die im Info genannt werden, vergessen wir ganz schnell wieder, denken lieber an C AVERAGE oder FUCKING CHAMPS, sind damit in einer ganz anderen Liga und der Band viel eher auf der Spur.
Math-Rock trifft hier auf frühe EUROBOYS und dann eben doch Seventies-Hardrock, ohne dass die Sache zu verkopft oder zu prollig wirken würde - DAREDIABLO haben einen goldenen Mittelweg gefunden und gefallen ausgesprochen gut.
(35:36) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Joachim Hiller