DAREDEVIL

Für Mark Steven Johnsons Verfilmung der Comicreihe „Daredevil“ von 2003, die von Stan Lee 1964 erdacht wurde, breche ich jederzeit gerne eine Lanze, vor allem für den Director’s Cut. Denn Johnsons Film versprüht nach wie vor mehr Marvel-Comic-Flair als die ganzen seelenlosen aktuellen Comic-Adaptionen, die die Kinolandschaft überschwemmen.

Der sich hinter der Maske des Daredevil verbergende blinde Anwalt Matt Murdock dürfte im Marvel-Universum die deutlichste Entsprechung für DC’s Batman sein. Besagter Matt Murdock hatte in jungen Jahren sein Augenlicht verloren, als er einen blinden Passanten vor dem Zusammenstoß mit einem Lkw rettete.

Murdocks alleinerziehender Vater ist ein erfolgloser Boxer, dessen Verwicklung in kriminelle Machenschaften ihn schließlich das Leben kostet, und der bis dahin versucht hatte, seinem Sohn ein besseres Leben zu ermöglichen, indem er ihm ein Jurastudium finanzierte.

Murdock wird in Folge zum von Rache getriebenen Kämpfer gegen das Verbrechen, der im New Yorker Stadtteil Hell’s Kitchen tagsüber mit seinem Kumpel Foggy Nelson eine Anwaltskanzlei betreibt.

Zur Wiederbelebung der irgendwann arg schwächelnden Comic-Reihe trug Anfang der Neunziger maßgeblich Frank Miller (von ihm stammte bereits 1986 der Daredevil-Comic „Auferstehung“) bei, der in „Der Mann ohne Furcht“ Murdocks Geschichte noch mal neu aufrollte.

Daran scheint sich auch die aktuelle, angenehm düstere Netflix-Serie „Daredevil“ orientiert zu haben, in der die meisten aus dem Comic bekannten Charaktere auftauchen, denen aber von Vincent D’Onofrio in seiner Rolle als Wilson Fisk aka Kingpin, einem skrupellosen Geschäftsmann und Anführer eines Verbrechersyndikats, die Show gestohlen wird.

Eine zweite Staffel existiert bereits und eine dritte soll 2017 folgen.