DANIELSON

Trying Hartz (First Fruits „94-04")

Ehrlich gesagt, habe ich bisher noch nie etwas von DANIELSON bzw. der DANIELSON FAMILY gehört - sowohl vom Hörensagen als auch musikalisch. Aber dafür gibt es ja jetzt diese Doppel-CD, die einen schönen Überblick gibt über die ersten sieben Alben und die erste Dekade der Band.

Lediglich das aktuellste Werk blieb dabei ausgespart. Kopf der Band ist Daniel Smith, dessen bis zu zwölfköpfige Begleitband hauptsächlich aus nahen und fernen Verwandten besteht, die seine zerbrechlichen Pop- und Gospelsongs mit akustischen Instrumenten und Gospelgesang unterstützen.

Versteht mich nicht falsch, wenn ich das jetzt Gospel nenne: gemeint ist damit Gospel, der eher so in Richtung HIDDEN CAMERAS geht. Wobei die offensichtlichsten - und auch von Daniel eingestandenen Vorbilder - bei Syd Barrett, BEAT HAPPENING, HALF JAPANESE und dem Namensvetter - also noch ein Verwandter (haha) - Daniel Johnston liegen.

Fehlen nur noch ANIMAL COLLECTIVE, um das Spektrum des Weird- und Antifolk von DANIELSON in Kategorien zu fassen. Die schrägen und fröhlichen Pop-, Country-, Folk- und eben Gospelsongs (auch thematisch: „Love my Lord") werden dabei immer von Daniels alles überlagernder Falsett-Stimme dominiert.