In der letzten Ausgabe hatte ich erst Daniel Johnstons Album „Is And Always Was“ besprochen, jetzt folgt bereits ein neues auf dem hiesigen Label Hazelwood. „Neu“ ist dabei eine relative Aussage, denn vier Songs sind auf jeden Fall Neuneinspielungen von alten Johnston-Songs, darunter auch sein großartiges, aber leider viel zu kurzes „True love will find you in the end“.
Bei den restlichen Stücken fehlte mir die Zeit, dessen umfangreiches Schaffen genau abzuklopfen, und das Info war diesbezüglich auch wenig hilfreich. Aufgenommen hat der manisch-depressive Ausnahmekünstler das Album jedenfalls in den Niederlanden mit kleinem Orchester, also kein LoFi-Wohnzimmer-Folk, sondern gediegener Kammerpop.
Wer Johnstons bisherige Platten kennt, kann sich sicherlich gut vorstellen, dass das Ganze immer noch recht schräg klingt, denn dessen krächzender Lispel-Gesang torpediert jegliche Versuche, eingängige Popmusik zu produzieren, macht aber natürlich auch den Reiz von „Beam Me Up!“ aus, neben dem gewohnt skurrilen Humor dieses Mannes.
Genau deswegen wird der Großteil der Menschheit Johnston höchstwahrscheinlich wieder hassen, aber letztendlich sollte man dankbar sein, dass es noch dermaßen unangepasste Künstler wie diesen chronisch erfolglosen Singer/Songwriter gibt, der sich dadurch einen immer wieder erstaunlichen Kultstatus geschaffen hat.
Und wie die meisten anderen Platten von Johnston bleibt auch diese trotz der sehr schönen, kraftvollen Arrangements eine Sammlung fragmentarischer Skizzen, manchmal fürchterlich dilettantisch, aber sehr oft auch irrsinnig genial.
Beam me up, Scotty, äh, Daniel!
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