Meine erste 2005er Veröffentlichung und ich kann nur sagen, das Jahr fängt gut an. Großartig fängt es an, und das heißt direkt mal, dass meine Messlatte jetzt schon sehr weit oben liegt. Gleichzeitig sehe ich an dieser CD mal wieder, dass es noch so viele ungehobene Schätze gibt, dies ist mal wieder einer davon.
Der Mann ist nämlich bereits ohne mein Wissen seit Mitte der Sechziger aktiv und war seinerzeit Mitglied bei den weniger bekannten THE CHARLATANS, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Band neueren Datums.
Seine erste Soloplatte mit den HOT LICKS veröffentlichte er 1969, der in den folgenden Jahren bis heute elf weitere folgten. Seit '98 ist er bei Surfdog unter Vertrag, wo kürzlich beispielsweise auch das erste Soloalbum von Gibby Haynes rausgekommen ist.
Selbiger ist seit den Siebzigern bekennender Fan von Hicks und hatte nunmehr die Ehre, ein Duett mit seinem alten Helden einzuspielen, wenngleich seine Stimme auch durchs Telefon kommt und anschließend in den Song reingemixt wurde.
Nun sollte man aber durch die Anwesenheit von Gibby Haynes keine falschen Schlüsse ziehen, denn die Musik von Dan Hicks & THE HOT LICKS wird gerne treffend als Hicksville Music bezeichnet, viel Swing, reichlich "Dooh-da, deeh-da, Dooh", Big-Band-Anklänge, jedoch ohne Big Band, selbstverständlich einer guten Portion Twist, Groove, dass einem schwindelig wird, Blues, Jazz und vor allem jeder Menge Spaß.
Dazu, von Hicks auf den Punkt gebracht, "No song too long". Weitere Gäste auf der CD sind außerdem Willie Nelson, und sie machen auch wenn es ein Cowboy-Song ist, garantiert keinen Country zusammen, und Jimmy Buffett.
Ein amerikanischer Kollege wird auf Hicks Homepage zitiert mit den Worten: "There's no one else who sounds like Dan Hicks, who writes like him, who has that dry sense of humor ..." und dem mag ich mich gerne anschließen, denn ansonsten bin ich versucht zu beschreiben, wie sich King Louie aus dem Dschungelbuch mit Frank Sinatra und Tom Waits eine ordentliche Portion Speed genehmigt, ein paar Tickets Acid hinterher wirft und anschließend an die Instrumente und das Mikro geht.
Das Vergnügen wird noch um ein vielfaches gesteigert durch die Präsenz der Backgroundsängerinnen, THE LICKETTES. So, ich muss zum Plattenladen, mir das Gesamtwerk anschaffen. (52:21) (10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Claus Wittwer