Das erste Stück, der Titelsong, hat kaum begonnen, und da ist sie schon. Die "Froschorgel", dieser seltsam quakende Soundeffekt, den man seit "Around the world" nicht mehr aus dem Kopf bekommt und der sich auch durch das neue Album der Franzosen wie ein roter Faden zieht.
DAFT PUNK also. Millionenseller seit dem Debüt "Homework" von 1997, an das "Discovery" von 2001 anknüpfen konnte. Und nun "Human After All", das gekonnt die eingeschlagene Richtung beibehält, diesmal aber erstaunlich deutlich auf E-Gitarrensounds setzt, wo man sonst nur Elektronisches hörte.
Bei "Robot rock" etwa, mit der prägnantesten Song hier, wird dem zweiten Wort des Titels erstaunlich klar Tribut gezollt. Ein verdammt griffiges und so perfekt durchkonzipiertes Album, dass man sich dem keine Sekunde lang entziehen kann und will.
Bunte, globalisierte Pop-Kultur in Perfektion, Musik geworden Computer-Ästhetik mit erstaunlich viel Seele, ein hipper Kontrapunkt zu Wegwerf-Chart-Trash auf Klingelton-Niveau. Neben AIR der wichtigste französische Beitrag zur Popmusik.
(45:33) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #59 April/Mai 2005 und Joachim Hiller