Ich würde die Bandmitglieder gern noch einmal in die Musikschule zurückschicken, in der sie sich kennen gelernt haben. Nicht weil sie ihre Instrumente nicht beherrschten, das tun sie durchaus. Aber sie brauchen wen, der oder die den vier zugegeben sehr jungen Männern (die sind alle zwanzig) mal erklärt, dass man sich nicht zehn Songs lang auf nur ein musikalisches Rezept verlassen sollte.
Auch oder erst recht nicht bei einem Debütalbum, falls die Band Bock auf mehr haben sollte zumindest. THE CRISPIES machen Rock’n’Roll-Garagensound mit scheppernden Becken und einem verzerrt klingenden Sänger, der seine Silben in die Länge zieht und ein bisschen jault, dazu kommen noch verzerrtere Gitarren und eine LoFi-Aufnahmequalität.
Das geht für einen Song klar, für zwei auch. Aber dann muss ein Hit kommen, etwas passieren. Hier passiert nichts. Zehn Songs werden zu einem Rock’n’Roll-Brei ohne Wumms.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Julia Brummert