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CRAZEWIRE #1

Ein neues Fanzine mit prominentem Herausgeber. Lasse Paulus, Gitarrist von SCHRENG SCHRENG & LA LA, hat gemeinsam mit dem Bonner Grafikdesigner Karsten Hufschlag seinen Traum vom eigenen Fanzine verwirklicht. Crazewire gibt es allerdings schon länger als Online-Magazin, jetzt also in gedruckter Form im klassischen A5-Format. Für meinen Geschmack fast schon zu schön. Viele Profi-Fotos, perfektes Layout, rentnerfreundliche Schrift, politisch korrekte Anzeigen. Die Interviews mit Bands wie DONOTS, ITCHY oder JEREMY DAYS bewegen sich fast schon im Mainstream. Und auch der Konzertbericht von der britischen Ex-Teenie-Band EMF ist nicht wirklich Underground. Dazu gibt’s zwei Handvoll Reviews und einen kreativen Höhepunkt: Die Antwort von Jörkk Mechenbier auf die Frage „Ist klassischer DIY-Ethos noch zeitgemäß?“ Was mich wirklich stört an dem Fanzine, sind die Worthülsen an jeder Ecke. Bands „machen den entscheidenden Schritt nach vorne“, „knüpfen an Erfolgsformeln an“ oder „ruhen sich auf alten Lorbeeren aus“. Das könnte man so auch in blutleeren Musikmagazinen wie Musikexpress oder Slam lesen. Obwohl ich den Macher sehr sympathisch finde, stelle ich die Fragen: Wo bleibt die gnadenlose Subjektivität, für die man diese kopierten Hefte liebt? Warum keine Bands, die in größeren Magazinen keine Chance haben? Nix für ungut.