Schon blöd, die COWBOY JUNKIES hatten ja bereits 1988 mit "The Trinity Session" ihre beste Platte aufgenommen, und sich seitdem auch wiederholt. Inzwischen ist man auch keine Major-Band mehr, zumindest in Deutschland, und wäre da nicht ihre markante Sängerin Margo Timmins, wären die JUNKIES nie mehr als eine der zahlreichen Folkrock-Bands Nordamerikas gewesen, die nur vielleicht ein wenig stärker ihre VELVET UNDERGROUND-Platten verinnerlicht hatten.
"One Soul Now" ist die bereits neunte Platte, aber man hört hier außer dem bekannten, leicht verschleppten Gitarrensound und der melancholischen Stimmung nichts bahnbrechend Neues, auch wenn die Kanadier, zumindest was ihren Wiedererkennungswert angeht, deutlich aus der Masse alternativen Countryrocks herausstechen.
Das gefällt irgendwie, aber wahrscheinlich nur, weil ich nach zehn Jahren mal wieder bewusst eine JUNKIES-Platte höre, ein nostalgischer Reflex, da man sich an etwas erinnert, was man mal gemocht hat.
Ganz nüchtern betrachtet, tritt die Band beängstigend auf der Stelle und der kopierte CRAZY HORSE-Sound von "Hunting ground" ändert auch nicht gerade etwas an dieser Tatsache. Irgendwie sympathisch sind einem zwar immer noch, aber da kramt man doch lieber wieder die alten Platten raus.
(05/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Thomas Kerpen