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COVEN

La Chaleur Nous Accable Et Le Blizzard Persiste

Ungewöhnlich sind lange Plattentitel oder auch Bandnamen mit Sicherheit nicht mehr, vor allem im Screamo-Bereich tummeln sich etliche (Halb-)Sätze. Dass diese Platte so einen langen Namen hat, liegt daran, dass hier zwei EPs, jeweils auf der A- und B-Seite, zusammen veröffentlicht werden. COVEN ist eine französische Screamo-Combo mit Post-Hardcore-Ambiente. Musikalisch erfreut mein frankophiles Screamo-Gehör der größtenteils französische – teilweise englische – Gesang. Bevor ich die Lyrics lese, verstehe ich beim ersten Song „La violence“ Wörter wie „souffrir“ (leiden) und „lumière“ (Licht) und habe hier schon zwei Gradmesser der textlichen Breite von Screamo-Platten beisammen: Ängste und Zweifel an der Welt, an unbehaglichen Zuständen (zum Beispiel im Song „Alep“, dt. Aleppo) sowie der Wunsch, dennoch etwas anderes aufzubauen, sind textlich präsent. Musikalisch zwischen ausufernden ruhigen Parts und brachialeren zweistimmigen Schreipassagen umfasst das Album alles, was ich lange nicht mehr bei einer Neuveröffentlichung gehört habe und mich an Bands wie DAÏTRO, SED NON SATIATA, BELLE EPOQUE, LE PRÉ OÙ JE SUIS MORT, AUSSITÔT MORT oder GANTZ erinnert.