Die Mundharmonika heult, die Orgel wimmert: DECHEMAN & GARDENER spielen versiert im Spannungsfeld zwischen den gediegensten und ungehobeltsten Extremen, die sich bei der stilistischen Ausrichtung und personellen Konstellation bedienen lassen.
Mal twisten sie sich durch treibenden Freakbeat oder durch groovenden Acid Jazz, um dann abrupt die Richtung zu ändern und den Sound für spartanischen Garagepunk und Swamp Blues zu transponieren.
Sprich: während ein Track noch zum Anheizen des schweißtreibenden Vergnügens adrett gekleideter Jugendlicher im Ballroom dienlich ist, scheint der nächste zur Beschallung karger Sumpflandschaften im Mississippi-Delta gedacht zu sein.
Immerhin kann man ihnen nicht vorwerfen, ausgelutschte Standards durchzuexerzieren, aber für meinen Geschmack nimmt der Charme des Experimentellen hier überhand, wirkt das Arrangement einzelner Songs zu sessionhaft und deren Verteilung über die Tracklist zu wankelmütig.
Eine Menge Songs hiervon hätten jedoch Potenzial, in einzelnen Dosen oder auf Single zu kleinen Hits zu werden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #120 Juni/Juli 2015 und Matti Bildt