Mit ihrem zweiten Album haben die BLACK EYES auch ihr letztes Album veröffentlicht. Beim Debüt dieser auch hier wieder von Ian MacKaye produzierten Band beschrieb man deren Sound mit "chaotic punk-funk", und es wäre gelogen zu behaupten, die mit zwei Drummern, zwei Bassern, Gitarrist und vielen Sängern musizierende Formation habe sich hier auch nur einen Hauch weniger chaotisch entwickelt.
"Cough" ist eine beinahe schon kakophonisch wirkende Platte, die in ihrer schrägen, wirren Rhythmik zu plötzlichen, sich unvermittelt steigernden Lärmausbrüchen neigt, wo Saxophon und Gitarre Dialoge halten, wenn das gerade nicht Hugh und Daniel tun, denn fast alle Songtexte sind als Dialoge gehalten, wobei hier nicht gesungen, sondern gebrüllt wird - was die Platte nicht gerade einfacher macht ...
Mir kommt "Cough" immer wieder vor wie ein avantgardistisches Theaterstück, dessen Mitschnitt als CD veröffentlicht wurde, und man muss sich dieser Platte schon mit Muße, Geduld und Ruhe annehmen, damit sie nicht überfordert.
Tut man das aber, ist es eine weitere verblüffende Veröffentlichung des Hauses Dischord, die durch ihre Spannung, Rhythmik und Nervosität einnimmt. Für ausgesprochene Fans des Labels unentbehrlich, für den Rest womöglich, sagen wir's offen, zu nervig.
(36:44) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Joachim Hiller