Mit „Eye For An Eye“ (1984), „Animosity“ (1985) und „Technocracy“ (1987) haben C.O.C. Meilensteine harter Musik im Spannungsfeld zwischen Metal und Hardcores veröffentlicht, werden als Wegbereiter dessen angesehen, was später als „Crossover“ zum eigenständigen (und später übel missbrauchten) Genre wurde.
Die Besetzung Reed Mullin, Woody Weatherman und Mike Dean wird als „Kernmannschaft“ angesehen, und in jenem „Animosity Line-up“ traten C.O.C. nach einer mehrjährigen Pause 2010 in Chicago beim Riot Fest wieder auf die Bühne.
Ich war da, und ich hatte mir erhofft, die Band würde so wütend agieren wie einst Ende der Achtziger, als ich sie mal live sah, würde den „Animosity“-Sound reproduzieren können. Doch dem war nicht so, C.O.C.
können wohl nicht mehr aus ihrer Haut, haben 2010 live wie auf dem neuen Album nicht mehr drauf als eine Fortsetzung des freilich recht griffigen BLACK SABBATH-Sounds und haben damit nicht mehr zu bieten als auf ihrem 2005er-Werk „In The Arms Of God“, das zwar nicht enttäuschte, aber auch nicht so recht begeistern konnte.
Genauso ambivalent ist das 2012er-Album ausgefallen, das zwar punktuell („Leeches“, „The doom“) überzeugt, aber eben auch einige Längen hat. Pionier ist man eben nur einmal im Leben. Im Vergleich mit diversen neuen, jungen Bands auf Labels wie Relapse, Deathwish oder Southern Lord wirken C.O.C.
dann vollends wie etwas hüftlahme Veteranen, denen man aus Höflichkeit aber noch Respekt erweist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Joachim Hiller