MASURIA aus Köln bezeichnen sich selbst als eine Progressive-Metalcore-Band, was übersetzt so viel heißt wie „alles, was junge Leute gerne hören“. Man bedient sich also clever bei allem, was mit Post- anfängt oder -core aufhört, verliert dabei aber konsequent auf halbem Weg sein Ziel aus den Augen. Einzelne Parts, auch wenn sie bisweilen ziemlich smart sind, bleiben einfach nicht im Ohr hängen. Als Song funktioniert es leider noch weniger, da alles etwas mit Ideen überladen ist. In seinen besten Momenten erinnert das Ganze an die frühen BETWEEN THE BURIED AND ME, nur auf drei Minuten eingedampft. Also ziemlich anstrengend für den Hörer. Ja, die knapp 19 Minuten sind kurzweilig, eine knackige EP eben. Jedoch steht man am Ende ziemlich ratlos da, da nichts an Mehrwert übrig bleibt. Am Ende kann ich mich nur noch an mittelmäßige Vocals und den einen Moment erinnern, in dem ich kurz mit dem Kopf nicken musste. MASURIA sind sichtlich bemüht, mehr aber auch nicht. Das, oder der auf „Constraints“ beschriebene Dunning-Kruger-Effekt setzt bei mir ein. Also, lasst euch von einem alten, verbitterten Kritiker nichts einreden und belehrt mich eines Besseren. Liefert einfach das nächste Mal eine LP, die mich dumm dastehen lässt, damit wäre allen geholfen.
© by Fuze - Ausgabe #71 August/September 2018 und Frank Engelhardt