R. L. BURNSIDE

Come On In CD

Momentan wird ja bekanntlich so ziemlich alles was auf zwei Beinen läuft und sich halbwegs artikulieren kann in Form von Remix-Alben an den Mann oder die Frau gebracht. Der Zeitgeist will es halt so. Dennoch verwundert es, daß ausgerechnet ein anachronistisches Label wie Fat Possum genau so ein Album auf den Markt wirft, nämlich mit für den Dancefloor aufbereiteten Songs vom Fat Possum-Zugpferd R.

L. Burnside. Erstaunlicherweise geht die Rechnung auf, denn dank des technischen Understatements von Tom Rothrock, der schon die Arbeiten von Beck oder den FOO FIGHTERS im Studio veredelte, - bei einem Song legte Alec Empire Hand an - entstand ein Album, das eigentlich nur mit Hilfe von elektronischem Equipment die bereits schon bekannte Tatsache untermauert, daß es sich bei Blues nun mal um Tanzmusik handelt.

Trotz dominanter treibender Beats bleibt das knochentrockene Gitarrespiel Burnsides und der monoton schleifende urwüchsige Blues seiner bisherigen Alben erhalten und erlebt sogar eine deutliche Akzentuierung wie z.B.

beim Breakbeat-lastigen "Come on in"-Remix von Alec Empire. Komisch daß eine ähnliches Experimentieren mit ungewöhnlichen Rhythmuselementen bei Jon Spencers letzter Platte "Acme" zu einem so öden und klischeehaften Ergebnis geführt hat.

Burnside ist da definitiv die bessere Wahl und beweist sehr überzeugend, daß sich eine bestimmte Art von Roots-Blues auch durch trendy Schnickschnack dieser Sorte nicht kaputtmachen läßt.

So was sollte man auf der Love Parade laufen...