Amüsant: Im Info zu dieser Platte heißt es, sie sei bereits vor einigen Monaten in den USA veröffentlicht worden. So kann man es natürlich auch ausdrücken, klingt vor allem auch nicht so abturnend wie November 2003.
Aber gute Platten werden dadurch nicht unbedingt schlechter, und das gilt auch für Heather Dubys düster-romantische zweite Platte nach ihrem Debüt "Post To Wire" auf Sub Pop. Ihre erste, überwiegend elektronisch gehaltene EP "Symbient" hatte mich nicht weiter beeindruckt, inzwischen scheint sich bei Duby allerdings einiges geändert zu haben, auch wenn "Come Across The River" einen großen Anteil synthetischer Klänge besitzt, beziehungsweise manchmal lässt es sich auch einfach schlecht sagen, welches Instrument tatsächlich gerade physisch anwesend war.
Was auch irgendwie den Charme ihres verträumten, folkigen und organischen "Elektropops" ausmacht, dessen mit Stilmitteln der Klassik arbeitende Arrangements von Pianoklängen und Streichern geprägt werden.
Dazu passt Dubys eher leiser, aber im richtigen Moment mit der passenden emotionalen Intensität aufwartender Gesang an der Schwelle zur Melodramatik. Schönes Album, wie das Debüt von Steve Fisk produziert, das durchaus berechtigte Vergleiche mit dem wundervollen, ätherischen Indie-Dreampop von MAZZY STAR oder mit den COWBOY JUNKIES provoziert, ohne aber deren Rockigkeit zu besitzen.
(08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Thomas Kerpen