Crossover ist 1997 wohl doch eher ein Schimpfwort, weshalb ich COLLYFLOWER nicht mit dieser zweifelhaften Auszeichnung belegen möchte. Sagen wir doch einfach, die Jungs machen abwechslungsreiche Mucke, die mir, der ich auch vom grassierenden (Garage-) Punkrockwahnsinn befallen bin, einige Toleranz abverlangt.
Ein Verriß ist unter diesen Umständen bekanntermaßen das Einfachste, doch wäre das bei dieser Band unfair. Schlecht ist das hier bestimmt nicht, denn der Frickelsound von COLLYFLOWER hat genug scharfe Ecken und Kanten, um ein Hörvergnügen der besonderen Art zu gewährleisten.
Dazu trägt neben skurielen Filmsamples der verzerrte, deutschsprachige Gesang sicherlich einen Hauptteil bei. Aber auch sonst gibt man sich ernsthaft Mühe, fiesen Lärm zu machen, und solange es einer CD gelingt, schwere Konflikte im Eltern-Kind-Verhältnis herzustellen, ist das meiner Meinung nach guter Rock'n'Roll.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #29 IV 1997 und Marc Schellenberg