Auf der Rückseite des Digipaks ist vermerkt, dass es zum Auftakt der 44 Tracks umfassenden Zusammenstellung der US-Grinder die Songs der letztjährigen 4-Way-Split mit RACETRAITOR, NECKBEARD DEATHCAMP und HAGGATHRON zu hören gibt. Das stimmt, nur dass besagte Platte letztlich ebenfalls erst im April 2020 erschienen ist. Fans des Quartetts aus Iowa haben demnach die Wahl, wobei die „Complete Discography“ letztlich natürlich mehr und exakt das bietet, was der Titel vorgibt. Angefangen vom Demo, über die Split-Releases mit NATIONAL HERO und EUTH bis zum selbstbetitelten Debüt bekommt man über knapp 45 Minuten das geboten, was CLOSET WITCH auszeichnet. Und das ist ein ungeschönter, rabiater und kratziger Mix aus viel Grindcore und deutlich weniger Düster-Hardcore-Noise und Mathrock. Entsprechend eruptiv, sprunghaft und zügellos geht es zur Sache. Frontfrau Mollie Piatetsky giftet und keift nach Leibes Kräften. Ihre Bandkollegen setzen einen vorwärts gerichteten, teils vertrackten Brachial-Sound um, der heftig kommt und die Stimmung drückt. Mollie sorgt in Ansätzen für Wiedererkennbarkeit, auch wenn sich CLOSET WITCH insgesamt von ihrem Extrem-Sound und den kritischen Lyrics her primär als typische Grindcore-DIY-Kombo präsentieren. Genre-Fans kommen hier ohne Frage auf ihre Kosten.
© by Fuze - Ausgabe #103 Dezember 2023 /Januar 2024 2023 und Arne Kupetz
© by Fuze - Ausgabe #82 Juni/Juli 2020 und Arne Kupetz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Ollie Fröhlich