Charles „Chicken“ Diamond hat das Talent, einen Sound zu erschaffen, der so kompakt erscheint, dass die Tatsache, dass hier lediglich eine einzelne Person am Werk ist, perfekt kaschiert wird. Tatsächlich spielt er die Gitarren selbst ein und generiert alles, was sich sonst unter dem dichten Soundteppich ausmachen lässt – Bass-Loops, Drum-Machine, etc.
– per Synthesizer oder Stompbox. Das ergibt nicht das übliche Bluespunk-Gerödel, das man üblicherweise hinter dem Label „One Man Band“ erwartet, sondern dämonischen, auf Krawall gebürsteten Rock’n’Roll, der eher in Richtung Detroit schielt als nach New Orleans – Protopunk statt Delta Blues.
CHICKEN DIAMOND bellt und keift sich durch knarzige, schmutzige Songmutanten irgendwo zwischen GUN CLUB, Screamin’ Jay Hawkins, COSMIC PSYCHOS, CAPTAIN BEEFHEART und LEFT LANE CRUISER: lärmender No-Bullshit-Fuzzpunk, der die Gitarre malträtiert, als käme es darauf an, sie platt zu machen.
Zwischen den Schreddernummern findet sich obendrein die obligatorische Ballade sowie gelegentlich ein Noisepart, so dass einem das dritte Album von CHICKEN DIAMOND ein recht kurzweiliges Vergnügen bereitet, mehr allerdings auch nicht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #150 Juni/Juli 2020 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #106 Februar/März 2013 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Matti Bildt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #96 Juni/Juli 2011 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #126 Juni/Juli 2016 und David Prinz