CHEERLEADER666

Gutter Days 10"

Wer einen Song dem versoffenen MÖTLEY CRÜE-Bassisten Nikki Sixx widmet und diesem dann auch noch ein - wahrscheinlich mit vorgehaltener Knarre - positives Statement zur eigenen Band entlockt, will wohl ziemlich deutlich machen, wo die musikalischen Wurzeln liegen.

Soweit gehen diese aber bestimmt nicht zurück, denn so gnadenlos übersteuert und punkig wie CHEERLEADER666 hat die CRÜE höchstens zu ihren Anfangs-Garagen-Tagen geklungen, und davon gibt es meines Wissens keine historischen Belege.

Da kommen einem schon eher die ganzen japanischen Rawk'n'Roll-Bands à la GUITAR WOLF in den Sinn. Oder noch viel deutlicher: die HELLACOPTERS. "Gutter Days" klingt wie eine Eins-zu-Eins-Kopie von "Supershitty To The Max".

Das machen auch Titel wie "R.n.R.", "I Want Action" oder "Shitcity" deutlich, gehören diese Begriffe doch zum Standardvokabular der Schweden. Aber CHEERLEADER666 stammen weder aus Skandinavien noch aus Fernost, sondern sind waschechte Kanadier.

Als solche sind sie bestimmt harte Jungs und das müssen sie auch sein, wenn man als Support von JUDAS PRIEST und MOTÖRHEAD unterwegs ist und damit bestimmt zu einem beliebten Affront der Die Hard-Fans jener Bands mutiert.

Wie auch immer, mir gefällt diese Platte, auch wenn es nur ein Plagiat ist. Das Original taugt ja schon länger nicht mehr, also kann man sich von den sechs eingängigen Songs auf "Gutter Days" ruhig ein bisschen durchschütteln lassen.

(08/10)