Komisch aber auch: lange Zeit hatte man das Gefühl, dass aus Großbritannien in Sachen Gitarrenmusik nicht mehr viel zu erwarten ist, dafür aber umso mehr belangsloser Brit-Pop-Scheiss. Jetzt sind innerhalb kürzester Zeit drei Platten erschienen, die mich schon beinahe an eine Trendwende glauben lassen: zum einen sind da McLUSKY, zum anderen BIFFY CLYRO und jetzt auch noch IKARA COLT.
Die waren mir bislang völlig unbekannt, ihr bisheriger Output ist mir nicht bekannt, ja noch nicht mal, aus welcher Stadt sie kommen. Was ich aber weiß ist, dass "Chat And Business" ein mächtiges Post-Punk-Gitarrenrock-Album ist, das sich stilsicher und selbstbewusst zwischen den SONIC YOUTH der späten Achtziger und dem lässig federnden Sound von GIRLS VS.
BOYS bewegt und dabei so ziemlich alles richtig macht. "Art Punk" bringt das Release-Info als stilistisches Schlagwort ein, für mich klingt das aber eher wie ein Oxymoron, also greifen wir's gar nicht erst auf.
Fakt ist einfach, dass "Chat And Business" zwar einerseits altbekannt und gewohnt klingt, andererseits aber doch nicht aufgewärmt. Zwölf Songs, die ich eher einer US-Band auf Touch & Go oder Dischord zugeschrieben hätte, und das will was heißen.
Sehr schön auch die Aufmachung: im Pappschuber gibt's ein zweites Pappcover mit 24 Abziehbildchen, mit deren Hilfe man das sehr stylishe Cover nach eigenem Belieben gestalten kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Manuel Möglich
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Manuel Möglich