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CHASTITY

Home Made Satan

Den Albumtitel können wohl nur eingevleischte Veganer*innen nachvollziehen: „hausgemachter Seitan“ wird von manchen Restaurants angeboten ... CHASTITY ist eigentlich Brandon Williams, seit 2016 schon macht der unter diesem Namen Musik, 2018 kam ebenfalls auf Captured Tracks das Debütalbum „Death Lust“, dem nun „Home Made Satan“ folgt – ein drittes Album kommt wohl auf jeden Fall, das Ganze ist als Trilogie angelegt.

Und so emo, wie die Musik klingt – ich muss immer wieder an die famosen KILL HOLIDAY denken –, so emo sind auch die Inhalte des Kanadiers, die wortreich so beschrieben werden: „a [...] trilogy, from the perspective of a young man who’s spent too much time alone, allowing paranoia to drown out the reality of the outside world.

It’s an album about fear, an intense meditation on youth, suburban life and extremism in a sinking Western World.“ Williams hat das wirklich angenehme, schöne Album im Alleingang produziert und hinterlässt damit einen besseren Eindruck als im Vorprogramm von FUCKED UP, das er im Januar mit Bandbesetzung bestritt.

Er selbst sieht sich mit diesem Album in der Tradition von THE CURE und Morrissey – minus dessen politische Ansichten, denn wo der grimmige Brite zunehmend nach rechts tendiert, ist Williams wütend auf Konservative, erregt sich in „Dead relatives“: „There’s a special place in hell for the Christian right / Bury your parents tonight.“ Alles in allem ein spezielles, ein schönes, ein eigenes Album – sollte CHASTITY noch mal auf Tour kommen, besser nicht als Opener von FUCKED UP verheizen, sondern alleine.